Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme 2023
In Deutschland, vor allem im Westen, fehlen laut der aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung rund 430.000 Kita-Plätze. Im Osten wiederum ist eine Fachkraft für zu viele Kinder zuständig. Der Personalmangel ist nach wie vor ein großes Problem.
Daten für Sachsen
Die Kindertagesbetreuung in Sachsen wurde in den letzten Jahren durchaus ausgebaut. Es sind mehr Plätze geschaffen worden und auch die Personalausstattung wurde verbessert. Allerdings gibt es auch weiterhin erhebliche Reformbedarfe bei der frühkindlichen Bildung in Sachsen.
In Sachsen liegt die Quote der Kinder in Kindertagesbetreuung über dem Bundesdurchschnitt. Bei den unter Dreijährigen beträgt sie 53 Prozent (Bund: 36 Prozent) und bei den ab Dreijährigen 95 Prozent (Bund: 92 Prozent). Dennoch reicht das Platzangebot vor allem für die jüngeren Kinder nicht aus, um die Nachfrage zu erfüllen. In Sachsen benötigen laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) 59 Prozent der Kinder unter drei Jahren und über 95 Prozent der Kinder ab drei Jahren einen Platz. Die Berechnungen der Bertelsmann Stiftung weisen daher für Sachsen einen zusätzlichen Bedarf von 6.100 Kita-Plätzen aus.
Fast 93 Prozent der Kita-Kinder in Sachsen werden laut Studie mit einer Personalausstattung betreut, die nicht kindgerecht ist. Die Qualität der pädagogischen Arbeit wird dadurch beeinflusst und beeinträchtigt. Aufgrund der sinkenden Kinderzahlen besteht jedoch die Chance bis 2030, die Elternbedarfe zu realisieren und die Personalschlüssel auf wissenschaftliche Empfehlungen zu verbessern. Laut der zuständigen Bertelsmann-Stiftungs-Expertin Kathrin Bock-Famulla werde das aber nur gelingen, wenn die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen trotz der sinkenden Kinderzahlen weiterbeschäftigt, die Ausbildungsabsolventinnen und Ausbildungsabsolventen eingestellt sowie zusätzlich rund 1.600 Fachkräfte gewonnen werden.