Ergebnisse der Kita-Umfrage zur frühkindlichen Bildung
Leiterinnen und Leiter der Kinderkrippen, Kindergärten und Horte, pädagogische Fachkräfte dieser Einrichtungen und Eltern aller dort betreuten Kinder gaben bis zum 1. Mai Ihre Entscheidung zur Initiative »Zukunftspakt Sachsen« ab.
Insgesamt beteiligten sich 36.523 Personen an der Umfrage. Die Beteiligungsraten fielen unterschiedlich aus.
Mit 2214 Einrichtungen nahmen 70 Prozent der Kitas teil. Ferner beteiligten sich 1985 Leiterinnen und Leiter und damit 63 Prozent der Kita-Leitungen. Hinzu kamen 12.614 Erzieherinnen und Erzieher. Das sind 35 Prozent der Fachkräfte. Die Fragenbögen füllten die Eltern von 39461 Kindern aus, was einer Beteiligungsrate von knapp 13 Prozent entspricht.
Ergebnisse:
Die Kita-Leitungen hielten mit 87 Prozent mehr Vor- und Nachbereitungszeit für sehr sinnvoll. Die Gruppe der Erzieherinnen und Erzieher votierten mit 83 Prozent für diesen Vorschlag, die Eltern mit 62 Prozent. Allerdings hielten 83 Prozent der Eltern auch eine Verbesserung des Personalschlüssels für sehr sinnvoll.
Der zur Kita-Umfrage gegründeter Fachbeirat empfahl einmütig, die zusätzliche Zeit zur Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit mit den Kindern im Kitagesetz zu verankern. Der Beirat, besteht aus Vertretern der Gewerkschaften, Kommunen, der Liga der Freien Wohlfahrtspflege, der Graswurzelinitiative, der Koalitionsfraktionen sowie der Kita-Basis.
Wie verbessert sich damit die Qualität der frühkindlichen Bildung?
Zur Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Kindertageseinrichtungen haben die Erzieherinnen und Erzieher neben der unmittelbaren Arbeit mit den Kindern auch noch andere Aufgaben zu erfüllen. Der Fachbegriff dafür lautet „mittelbare pädagogische Tätigkeiten“. Das sind zum Beispiel die Vor- und Nachbereitung von Bildungsaktivitäten, die Dokumentation der Bildungsprozesse und Entwicklungsverläufe der Kinder, die Teilnahme an Teamberatungen und fachlichem Austausch, Elterngespräche, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen wie der Grundschule, der Fachberatung und vieles andere mehr.
Können die Erzieherinnen und Erzieher solche Tätigkeiten in der zusätzlichen Zeit erledigen, so steht das Zeitbudget aus dem gesetzlichen Personalschlüssel für die unmittelbare pädagogische Arbeit mit den Kindern zur Verfügung. Die Fachkräfte in allen Einrichtungsarten haben damit mehr Zeit für die Kinder und die Begleitung ihrer Entwicklung.
Rückmeldung auf Zusatzfragen
Auf die Frage „Was halten sie für wichtiger, Verbesserung der Qualität der frühkindlichen Bildung oder die Absenkung der Elternbeiträge“ ist das Votum sehr klar: Die überwiegende Mehrheit möchte eindeutig die Qualität verbessert wissen. Selbst die Eltern sprechen sich fast mehrheitlich dafür aus und nur knapp 3 Prozent möchten die Beiträge gesenkt wissen.
Die Frage „Wären Sie prinzipiell bereit, für eine bessere Qualität höhere Elternbeiträge zu zahlen“, wird von der Mehrheit der Eltern bejaht. Nur alleinerziehende Eltern sehen das aus verständlichen Gründen etwas anders.
Wie wird das Umfrageergebnis umgesetzt?
Die Staatsregierung wird das eindeutige Votum des Beirates beherzigen. Im nächsten Doppelhaushalt werden die dafür notwendigen Mittel in Höhe von jährlich etwa 75 Millionen Euro vorgesehen.
Ziel ist es, das Votum in einem neuen Kitagesetz zum 1. Januar 2019 zu verankern. Die personelle Untersetzung der zusätzlichen Zeit für die Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit in Höhe von zusätzlich 1.350 Vollzeitäquivalenten wird zum 1. Juli 2019 erfolgen.
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