Mundhygiene

Gesunde Milchzähne beeinflussen die gesamte Entwicklung des Kindes positiv. Neben ihrer Kaufunktion sind sie Platzhalter für gesunde zweite Zähne und wichtig für eine gute Sprachentwicklung.

Viele Lebensmittel und Getränke enthalten sehr viel Zucker. Die in der Mundhöhle enthaltenen Mikroorganismen wandeln den Zucker in Säuren um. Diese Säuren wirken besonders fatal, wenn sie ständig die Zähne umspülen, denn sie lösen den Zahnschmelz auf. Mit der Zeit werden Teile der Zahnsubstanz herausgelöst – eine Zahnkaries ist entstanden. Auch die Häufigkeit des Zuckerverzehrs, z.B. zwischen den Mahlzeiten und die Verweildauer an den Zähnen begünstigt die Kariesbildung.

Bleibt ein kariöser Milchzahn unbehandelt im Mund, wirkt er wie ein Bakterienherd, der den darunterliegenden bleibenden Zahn aber auch benachbarte Zähne infizieren und das Allgemeinbefinden stören kann. Vermieden werden kann das durch eine gute Zahnpflege. Der erste Zahn eines Babys bricht in der Regel im Alter zwischen 6 und 8 Monaten durch. Das ist der Zeitpunkt, an dem mit dem Putzen begonnen werden sollte. Mit dem Erreichen des dritten Geburtstags ist bei den meisten Kleinkindern das Milchgebiss mit 20 Zähnen komplett.

Die Hauptverantwortung für die Mund- und Zahnpflege von kleinen Kindern haben die Eltern. Doch auch Erzieher`*innen können aktiv zur Mundgesundheit beitragen.

Mundhygiene in der Kita

Über 90 Prozent der Kinder in Sachsen besuchen eine Kindertageseinrichtung, oft 8 Stunden und mehr am Tag. So spielen Kinderkrippen und Kindergärten zunehmend eine immer wichtigere Rolle im Lebensumfeld der Kleinkinder. Das spätere Gesundheitsverhalten wird in diesem Alter bereits entscheidend geprägt und (Lebens)Kompetenzen können schon in diesen jungen Jahren gefördert werden. Hygiene und Ernährung sind Bereiche, in denen Kinder in der Kinderkrippe und im Kindergarten traditionell gesundheitsbewusst angeleitet werden.

In vielen Kindertageseinrichtungen und bei vielen Tagespflegepersonen ist die tägliche Mundhygiene nach einer Hauptmahlzeit bereits selbstverständlich. Damit haben diese Kinder eine Chance auf gesunde Zähne. Wird in der Kita regelmäßig geputzt, greifen sie auch zu Hause (öfter) zur Zahnbürste, selbst wenn Eltern das Thema Zahnpflege nicht aktiv unterstützen.

Maßnahmen für eine langfristige Mund- und Zahnpflege in der Kita

Am besten sollte eine Kinderzahnbürste mit einem kurzen Kopf und weichen bis mittelharten Kunststoffborsten benutzt werden. Es sollte sich um eine Zahnbürste handeln, deren Griff für Kinderhände geeignet ist. Dann können die Kinder das Putzen auch selbst üben. Es ist darauf zu achten, dass es sich um Kinderzahnpasta mit max. 500 ppm Fluorid handelt und die verwendete Menge nur erbsengroß ist. Außerdem sollte die Zahnpasta geschmacksneutral und weder zu scharf noch zu süß sein. Bei Krippenkindern reicht in der Einrichtung das Putzen mit Wasser aus. Pädagogische Fachkräfte bestätigen, dass Kinder eher motiviert sind ihre Zähne zu putzen,wenn Sie als erwachsene Person sich ebenfalls mit die Zähne putzen.

Gesüßte Speisen und Getränke sind als Zwischenmahlzeit ungeeignet. Auch viele der angeblich so gesunden Kindersnacks enthalten Zucker und haben oft einen hohen Fettgehalt. In der Kindertageseinrichtung sollte grundsätzlich Wasser und/oder ungesüßten Tee als Getränk angeboten werden.

Die Zahngesundheitsförderung wird noch effizienter, wenn auch die Eltern informiert sind, ihre Kinder bestärken und Sie bei Ihren zahngesundheitsfördernden Aktivitäten unterstützen.

Zahnbürsten in der Kita

Viele Studien belegen, dass eine Gefahr für die Übertragung gefährlicher viraler oder bakterieller Krankheitserreger beim Vertauschen von Zahnbürsten nicht größer ist, als bei anderen Kontakten der Kinder untereinander. In Kindertageseinrichtungen kommt es immer wieder zu Ansteckungen im Wege der Speichel- und Tröpfcheninfektion, wenn sich die Kinder anniesen, anhusten oder das Spielzeug in den Mund stecken. Empfehlenswert ist, den Zahnbürsteneinsatz gut zu planen. Nachfolgend erhalten Sie einige Tipps für einen verantwortungsbewussten Zahnbürsteneinsatz in der Kita.

Tipps für den Zahnbürsteneinsatz

  • Jedes Kind hat seine eigene Zahnbürste und seinen eigenen Becher.
  • Kennzeichnen Sie die Zahnbürsten (Blumen oder Tiersymbole), um die Verwechslungsgefahr zu verringern.
  • Achten Sie darauf, dass vor dem Zähneputzen die Hände gründlich gewaschen werden.
  • Spülen Sie die Zahnbürsten nach Gebrauch aus und bewahren Sie die Bürsten stehend mit dem Kopf nach oben auf.
  • Wechseln Sie die Zahnbürsten spätestens nach drei Monaten.

Die Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege des Freistaates Sachsen e.V. (LAGZ Sachsen) hat zu den häufig gestellten Fragen rund um das Zähneputzen einen Leitfaden erstellt. In kurzer und knapper Form wurden Anregungen und Tipps für das gemeinsame Zähneputzen in der Gruppe zusammengefasst.

Die Initiative "Gesundes aufwachsen - Gesund beginnt im Mund" des Freistaates Sachsen stellt Informationen rund um das Thema Mundgesundheit zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie auch im gemeinsamen Schreiben des SMS und SMK "Zähneputzen in der Kita – damit Sachsens Kinder gesunde Zähne haben!"

Gruppenprophylaxe in Sachsen

Seit 1992 hat die Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege des Freistaates Sachsen e.V. den Auftrag, im gesamten Freistaat zahnmedizinische Unterrichtsimpulse (Gruppenprophylaxe) in Kindergärten anzubieten. Die LAGZ- Patenschaftszahnärzte und ihre Teams besuchen bis dreimal jährlich alle öffentlichen und privaten Kindergärten. Die allgemeinen Ziele des Gruppenprophylaxeprogramms sind der Aufbau einer positiv emotionalen Beziehung zum Mundbereich, die Entwicklung eines eigenverantwortlichen, ganzheitlichen Gesundheitsbewusstseins und die Motivation zur aktiven Zahnprophylaxe.

Gesetzliche Grundlagen

Die gesetzlichen Grundlagen der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe und der Vorsorgeuntersuchungen der Kinder- und Jugendärztlichen Dienste finden Sie hier:

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Letzte Aktualisierung: 05.04.2023