Studie "Schutz vor ultravioletter Strahlung im Vorschulalter"
Der Text wird nur noch zu Dokumentationszwecken vorgehalten und ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr aktuell.
Auf Initiative des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz wurde mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und der Landeshauptstadt Dresden eine Studie zur Prävention von Hautkrebs unter dem Titel „Schutz vor ultravioletter Strahlung im Vorschulalter“ der Klinik für Dermatologie und Allerlogie des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt aus folgendem Grund in Auftrag gegeben:
Sonne beeinflusst uns Menschen, unser Wohlbefinden, unsere Stimmung und letztlich unsere Gesundheit. Gebräunte Haut gilt als attraktiv, blass sieht nur der Stubenhocker aus. Ein Sonnentag – ganz gleich ob im Winter oder im Sommer – verbreitet mehr Lebensfreude als ein grauer Regentag. Sonnenstudios sind dauerhaft gut besucht.
Beobachten wir beispielsweise an einem sonnigen Wochenende das Verhalten von Familien, sehen wir Radfahrer mit unbedeckten Schultern, „Dauerbräuner“ auf Wiesen, Kinder ohne Sonnenhut am Badesee oder im Nachbarsgarten im Planschbecken in der Mittagshitze, auch im Winter sitzen Skifahrer auf der Sonnenterrasse. Purer Leichtsinn, Sorglosigkeit oder Unwissen? Letztes kaum, denn Informationen zum Sonnenschutz gibt es überall – jeder weiß Bescheid, zu viel Sonne ist ungesund, Mittagshitze und Sonnenbrand sind unbedingt zu vermeiden!
Im Rahmen der Dresdner Studie (2009 -2012) haben erfahrene Hautärztinnen über einen Zeitraum von drei Jahren ca. 500 Kinder aus Dresdner Kindergärten regelmäßig mit modernster Technik auf das Vorhandensein und den Zuwachs von Leberflecken untersucht. Gleichzeitig wurde eine bestimmte Zahl von Eltern dieser Kinder kontinuierlich zu Sonnenschutzmaßnahmen geschult.
Die Ergebnisse dieser bisher weltweit einmaligen Studie sind alarmierend:
Die Zahl der Leberflecke, die als wichtiger Risikofaktor bei der Entstehung von Hautkrebs gilt, nimmt bei Kindern im Vorschulalter deutlich zu, was darauf hindeutet, dass diese Kinder der UV-Strahlung vermehrt ausgesetzt waren, obgleich ihre Eltern zielgerichtet aufgeklärt wurden. Daraus kann ableitet werden, dass Information und Aufklärung zum Thema „Sonnenschutz“ allein, auch bei Eltern leider noch keine Verhaltensänderung bewirkt.
Eltern sind jedoch die Zielgruppe und allererste Ansprechpartner, wenn es um Sonnenschutz von Kindern geht. Ihre Verantwortung für die Haut ihres Kindes, dessen Gesundheit und nicht zuletzt spätere Folgeerkrankungen bis hin zu Hautkrebs ist alles entscheidend.
Es konnte nachgewiesen werden: Eltern beeinflussen durch ihr Verhalten maßgeblich, ob und wie lange ein Kind der Sonne ausgesetzt ist. Abgesehen vom Sonnenbrand werden Hautschädigungen bzw. deren Folgen in der Regel erst viele Jahre später sichtbar. Es ist bekannt, dass die Zahl der Sonnenbrände im Kindesalter eine wichtige Einflussgröße für die Entstehung von bösartigen Veränderungen ist. Dabei erfordert der Sonnenschutz „nur“ Achtsamkeit und ein angemessenes (Vorbild-)Verhalten. Hier bedarf es ebenso auch der Aufmerksamkeit von Erziehern/innen und Pädagogen – eigentlich der ganzen Gesellschaft.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema UV-Schutz